Ölerde Wettswil
Die ehemalige Ölerdendeponie Wettswil wurde 1998 vom Kanton geschlossen. Geplant war ursprünglich eine Rekultivierung für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Doch der VNU reichte drei Gestaltungsvorschläge zugunsten der Biodiversitätsförderung ein. Treibende Kraft war Robert Meier. Die Vorschläge wurden vom Kanton aufgenommen und in Zusammenarbeit mit dem VNU umgesetzt:
- Ruderalflächen/Magerwiese mit vielen Strukturen wie Hecken, Einzelbäumen, Asthaufen, Steinhaufen und vielem mehr. Für die Begrünung wurde lokales Heu aus dem Schleetal etc. ausgebracht. Die Magerwiese ist heute bereits äusserst vielfältig und ein Eldorado für Heuschrecken, Schmetterlinge oder Reptilien wie die Zauneidechse. Sie wird im Auftrag des Kantons von Harald Cigler betreut und kleinräumig gestaffelt gemäht, so dass immer hohes und niedriges Gras und Altgras vorhanden ist. Das Heu wird aufgeschichtet und dient als Kinderstube von Reptilien und Insekten.
- Mehrere flache und unbewachsene Tümpel für seltene Amphibien wie Kreuzkröte und Gelbbauchunke wurden ausgehoben. Die ablassbaren Kleingewässer sind heute auch vom Laubfrosch besiedelt.
Später wurde vom Kanton auch der knapp 1 ha grosse Südwestteil renaturiert: Die ehemalige Kompostieranlage und die Asphaltflächen wurden entfernt und zu einer grossen Ruderalfläche mit Kies und Sand umgestaltet. Solche Flächen sind für Pionierpflanzen und -tiere (z. B. Flussregenpfeifer) sehr wertvoll. Auch hier wurden ablassbare Kleingewässer für die Amphibien angelegt.
In einer weiteren Phase konnte vom Kanton die letzte Kunstwiese im Bereich der Ölerde abhumusiert und zu einem mageren Standort umgestaltet werden. Dieser muss sich nun noch entwickeln. Schlussendlich wurde auch die 1 ha grosse "Josenmatt" im Nordwesten der Ölerde mit Amphibienteichen versehen und ausgemagert.
Die ganze renaturierte Ölerde umfasst heute rund 4,2 Hektaren (ohne Josenmatt). Es handelt sich um ein kantonales Schutzgebiet und einen Amphibienstandort von nationaler Bedeutung. Der VNU ist nur noch beratend aktiv.
Nachfolgend Bilder, die ausschliesslich auf der Ölerde aufgenommen wurden:
Dort, wo Wildblumen gedeihen, finden Insekten Nahrung und Unterschlupf:
Ein Versuch, den Ligusterschwärmer auf der Ölerde anzusiedeln: