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Filderen (Wettswil)

(Betreuung durch den Kanton Zürich)

Im Rahmen der Westumfahrung Zürich wurde im Gebiet Filderen nicht nur das Autobahnkreuz N20/N4 gebaut, sondern auch ein Hochwasserrückhaltebecken (Munimatt) wie auch Lärmschutzhügel und -wälle. Damit wurde die Grundlage für einen neuen Naturschwerpunkt der Region geschaffen.

Trockene, wechselfeuchte und feuchte Magerwiesen, naturnahe Bäche, Tümpel, Kleinstrukturen, Schilffelder und Brachflächen, Büsche, Hecken, Feldgehölz und ein kleiner Wald bilden ein einmaliges Lebensraummosaik.

Das von Grund auf neu geschaffene und gestaltete überkommunale Naturschutzgebiet auf dem Gemeindegebiet von Wettswil (mit Schutzverordnung vom Dezember 2015) entwickelt sich gut und bietet immer wieder überraschende Beobachtungen.

Neben der pflanzlichen Vielfalt auf der Schutzfläche und entlang der Wege mit artenreichen Magerwiesen mit Trocken- und Feuchtstandorten besuchen immer wieder seltene Zugvögel die neu geschaffenen Feuchtflächen auf. So halten sich im Winterhalbjahr während Monaten bis zu 40 Krickenten, Schnatterenten, Stockenten, rund 20 Bekassinen, Silberreiher und Bergpieper auf. Einmal legte sogar ein Kranich einen Stop in der Fildern ein. Auf dem Frühjahr- und Herbstzug machen mehrere Limikolenarten, Steinschmätzer, Blau-, Braun- und Schwarzkehlchen, Neuntöter und bis zu vier Reiherarten Station.

Auch Brutvögel haben sich angesiedelt: Stockente, Blässhuhn, Teichhuhn, Wasserralle, Gartengrasmücke, Nachtigall, Teich- und Sumpfrohrsänger, Goldammer und Feldspatz, und seit 2017 der Kiebitz (rund 3 Paare).

Auf einer im Jahr 2015 neu geschaffenen Brachfläche zog ein Flussregenpfeifer-Paar im kommenden Jahr seine Jungen auf und im Gebiet bestand sogar Brutverdacht eines Karmingimpel-Pärchens. Der Eisvogel ist ein regelmässiger Gast während des Sommers und im Herbst. Weniger prächtig geht es derzeit den Amphibien: Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Laubfrosch und Co. sind sehr selten zu beobachten. In den Teichen der Fildern quaken unüberhörbar die vom Menschen eingeführten Seefrösche.

Mitglieder des VNU pflanzten im März 2016 auf dem grossen Lärmschutzhügel 120 Rosenbüsche. Die Pflanzaktion wurde von der Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich unterstützt und begleitet. Damit wurde für den Neuntöter der „Grundstein“ für zukünftige Verstecke, Sitzwarten und Brutorte gelegt. Der hübsche Vogel brütete 2019 im Gebiet der Oelerdendeponie (östlich des Weges).

Der VNU wird die Entwicklung des spannenden Gebiets auch in Zukunft begleiten. Vor allem kümmert sich der Verein auch um die neue Kiebitzkolonie und setzt alles daran, dass die Watvögel auch zukünftig erfolgreich brüten können.

    
Update März 2020 / Walter Zuber und Stefan Bachmann


Bildgalerie

Bilder: Stefan Bachmann


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Lage des Gebiets. Karte: Google Maps