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Schattlibach: grosses VNU-Projekt auf der Buchenegg

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Der Verein Naturnetz Unteramt hat zusammen mit der Puureheimet Brotchorb und der Stadt Adliswil auf der Buchenegg ein ambitioniertes Aufwertungsprojekt umgesetzt.

Östlich des Restaurants Chnuschper-Hüsli auf der Buchenegg muss die Schweizer Landeskarte neu gezeichnet werden: Statt einer intensiv genutzten und beweideten Wiese mit einigen wenigen Obstbäumen und einem schnurgeraden Wiesenbach finden sich dort neu sieben Hecken und 25 neue Obstbäume, und der sogenannte Schattlibach kann sich nun dank einer neuen Feuchtmulde und weiteren Ausweitungen besser entfalten. Dem Gewässer entlang wachsen neuerdings elf Weiden und Erlen, und es wurden Wurzelstöcke und andere Kleinstrukturen platziert.

Was ist hier los? «Es handelt sich um eines der grössten Aufwertungsprojekte, die der Verein Naturnetz Unteramt VNU bisher durchgeführt hat», erzählt Heidi Mathys, die Präsidentin des über 90-jährigen Vereins. Beteiligt waren auch die Stiftung Puureheimet Brotchorb und die Stadt Adliswil. «Wir alle freuen uns sehr, dass wir das über 3,5 Hektaren grosse Gebiet für die Natur aufwerten konnten». Vor einiger Zeit fand vor Ort das Schlussgespräch der Beteiligten statt. Man war sich einig, dass in Rekordzeit das Maximum für die Natur erreicht werden konnte. «Die ursprünglichen Ziele wurden bei Weitem übertroffen», freut sich Heidi Mathys, die Projektleiterin.

Ein neues Naturjuwel

Es war im Herbst 2021, als die Idee zum Projekt keimte. Der VNU ist eine Sektion des Dachverbandes BirdLife Schweiz, und dieser rief alle seine Mitgliedorganisationen auf, insgesamt 100 Projekte umzusetzen. «100 Naturjuwelen» heisst denn auch das ambitionierte Projekt im Rahmen des 100-Jahre-Jubiläums des Verbands. Inzwischen sind es weit über 150 Projekte, die schweizweit umgesetzt wurden. Das Projekt «Schattlibach» des VNU auf der Buchenegg ist eines der grösseren.

Die Idee entstand im Gespräch mit Emanuel Wagner, Bereichsleiter Landwirtschaft bei der Stiftung Puureheimet Brotchorb, die das Gebiet besitzt und bewirtschaftet. Emanuel Wagner plante schon länger, hier etwas für die Natur zu tun. Da kam die Hilfe des VNU genau richtig. Es war dann das VNU-Mitglied Philipp Schmid, der einen Plan entwickelte und konkret vorschlug, was auf der Fläche umgesetzt werden sollte. Nach zahlreichen Sitzungen und dutzenden E-Mails und Telefonaten konnte der Plan im Herbst 2022 in die Tat umgesetzt werden. Auch die Standortgemeinde Adliswil war Feuer und Flamme und unterstützte das Vorhaben finanziell. Ihr Forstdienst stand mit Damian Wyrsch dem VNU beratend und organisierend zur Seite.

Eine Armada an Helfenden

Ende Oktober bis Mitte November 2022 standen dann also 29 freiwillige Helfende des VNU an einem oder an mehreren von sechs Halbtagen bereit. Sie pflanzten Hecken von total 225 Metern Länge. Insgesamt kamen 480 Sträucher zum Einsatz, hauptsächlich Wildsträucher, aber auch 110 Beerensträucher, die der Brotchorb für seine Küche und seinen Betrieb nutzen will. Daneben wurden 25 neue Hochstamm-Obstbäume gepflanzt, alles standortangepasste Obstsorten. Gleichzeitig gestaltete ein Bagger den Bach um, um ihn für die Natur abwechslungsreicher zu machen. Wurzelstöcke als ideale Verstecke für Amphibien und Insekten wurden platziert. Elf Weiden und Erlen wurden gesetzt. Ebenfalls wurden vier Streifen der Wiese aufgeraut und neu angesät, um eine höhere Artenvielfalt ins Gebiet zu bringen. Rund die Hälfte der Parzelle wird in Zukunft als extensive Wiese bewirtschaftet, was zusätzlich zur Artenvielfalt beitragen soll.

Weil am Schluss etliche Sträucher übrigblieben, pflanzten die Ehrenamtlichen auch auf der anderen Strassenseite, gleich beim grossen Parkplatz auf der Buchenegg, eine neue Hecke. Weitere Sträucher konnten im Naturschutzgebiet Schleetal in Stallikon gesetzt werden.

"Die Sträucher und Bäume sind bereits gut angewachsen", freut sich Heidi Mathys vom VNU. "Wir sind sicher, dass die Natur profitieren wird." Als Zielarten nennt sie Arten wie Neuntöter, Stieglitz, Hermelin, diverse Amphibien und Libellen, aber auch Schmetterlinge und weitere Kleintiere.

Selbstverständlich werden die Beteiligten in den nächsten Jahren genau verfolgen, wie sich das Gebiet "Schattlibach" entwickeln wird. Auf Exkursionen des VNU wird man es auch besuchen können.

Stefan Bachmann/Heidi Mathys

 


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